Frauen in Kirchdorf hinken beim Einkommen hinterher
98 Arbeitstage werden im Vergleich zu Männern gratis gearbeitet!
Satte 12 000 Euro hat eine Frau in Kirchdorf am Ende des Jahres weniger im Börsel, als ihre männlichen Kollegen. 26,7 Prozent beträgt damit der Einkommensnachteil der Frauen bei Vollzeitarbeit. Der Bezirk Kirchdorf liegt im Oberösterreich-Vergleich an 7. Stelle, wobei Oberösterreich im Bundesvergleich an der unrühmlichen vorletzten Stelle liegt. Beim „Equal Pay Day“ am 25. September machten die ÖGB-Frauen, die SPÖ-Frauen und die Sozialistische Jugend auf diese Situation aufmerksam.
Frauen in den Betrieben fördern
Es sei traurig, dass sich seit Jahren in dieser Frage nur wenig bewege. „Dabei gibt es Möglichkeiten, die Lage zu verbessern: Wir schlagen etwa eine verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben und 1.700€ Mindestlohn in allen Kollektivverträgen vor“, berichtet Leopoldine Berger von den ÖGB-Frauen.
Berufstätige Eltern unterstützen
Eine wesentliche Ursache der Einkommensunterschiede ist die Babypause. Bei der Betreuung unter dreijähriger Kinder liegt Oberösterreich im Vergleich mit den anderen Bundesländern an letzter Stelle. „Solange Frauen gar nicht die Chance haben, zu arbeiten, weil sie niemanden haben, der auf ihre Kinder aufpasst, bleibt echte Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in weiter Ferne“, fordert Petra Kapeller, SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende, stärkere Bemühungen beim Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen.
Frauen oftmals von Armut betroffen:
Im Moment wird viel über die Höhe der Mindestischerung diskutiert. Abgesehen davon, dass in OÖ jede zehnte Frau von Armut betroffen ist ,bilden Frauen die größte Gruppe unter den MindestsicherungsbezieherInnen ab. „60-70% dieser Frauen beziehen die Mindestsicherung jedoch nicht zur Gänze sondern lediglich als Aufstockungsbeitrag zum Gehalt.“, erklärt Manuel Stolz, SJ-Bezirksorsitzender.